Transkript B+ - 1.2 – Alte Häuser - Dicke Aussenwände
00: 00:08 Ansagerin
00: Herzlich Willkommen bei Lehre Gebäude Digital und Bauphysik Plus der neuen Podcast Reihe zu Themen der Bauphysik.
00: 00:20 Ansagerin
00: Jeder kurzen Folge werden Fake News zerlegt, praktische Tipps zu Energieeffizientem bauen genannt und die Wahrheit und Mythen des Wärmeschutzes aufgedeckt.
00: 00:34 Ansagerin
00: Starten wir die Aufklärung mit unseren Gastgebern Lars Klitzke und Martin Cervas.
00: 00:42 Martin Zerwas
00: Ja, Lars, da sind wir wieder. Folge 2 eine Woche später. Heute haben wir 6.12. Einen schönen Nikolaus wünsche ich dir und da habe ich neu bei uns begrüßen wieder bei uns im Podcast Podcaststudio zu 2 neuen kleinen Fragen, die wir gleich besprechen werden aber erstmal die Frage Lars wie?
00: 01:04 Lars Klitzke
00: Ja, Hallo und guten Morgen, lieber Martin und Hallo und guten Morgen, liebe Zuhörer liebe Zuschauer, danke gut, ich hoffe dir auch und ich wünsche dir einen schönen Nikolaus.
00: 01:13 Martin Zerwas
00: Danke, danke. Ja, vielleicht reden wir erstmal über die Reaktionen auf unseren letzten Podcast. Es ist eine gekommen, direkt über den Podcast Feed, ein ein Lob, das hört man gerne vielen lieben dank dafür, wir sollen weitermachen, kam der Kommentar und mögen es doch alle hören und hast du Reaktionen bekommen?
00: 01:36 Lars Klitzke
00: Ja, wir haben aber die Social Media Kanäle Instagram Rückmeldungen bekommen, dass wir uns oder das bedankt wird dessen, dass wir uns der Thematik annehmen und dass wir mit den Mythen aufräumen und Faktenorientiert sachlich, dass darstellen, was uns häufig begegnet im Energieplaner Energieberater Alltag.
00: 01:56 Martin Zerwas
00: Womit wir auch schon beim Thema sind. Also wir haben natürlich n paar Fragen gesammelt, die uns die auch jetzt dich das waren jetzt fragen, die dich erreicht haben.
00: 02:05 Martin Zerwas
00: Immer wieder zu uns kommt und ich spiel sie einfach mal ein. Wir haben das in 2 Kommentaren, die es ganz typisch treffen mal zusammengefasst. Hören wir uns die Fragen mal an.
00: 02:15 Kommentar
00: Mein Haus von 1906 besitzt wahrscheinlich Außenwände aus 24 Zentimeter oder sogar 36,5 Zentimeter vollziegelmauerwerk.
00: 02:25 Kommentar
00: Massive Wände können sehr viel Wärme speichern und nutzen daher die Sonnenwärme effizient.
00: 02:30 Kommentar
00: Wenn man nicht den üblen Fehler macht, sie außen auch noch zu dämmen, können sie sehr viel Strahlungswärme von der Sonne speichern.
00: 02:37 Martin Zerwas
00: Ja n Kommentar, den wir häufig hören. Ne massive Gebäude, viel Wärmespeicherfähigkeit in der Konstruktion, dazu passt dann auch n zweiter Kommentar.
00: 02:47 Kommentar
00: Wir hatten auch ein massives altes Natursteinhaus aus dem 19 Jahrhundert mit meterdicken Mauern.
00: 02:53 Kommentar
00: Da wird die Wärme ganz anders gehalten und gespeichert. Als ich den Billigbauten der Nachkriegszeit.
00: 02:59 Martin Zerwas
00: So, das sind die beiden Fragen oder die Kommentare zum Thema Bauen im Bestand. Altbauten, dicke, massive Außenwände, vollziegelmauern was sagen wir dazu?
00: 03:11 Lars Klitzke
00: Ja, im Grunde genommen kann man das ja in 2 Sätzen zusammenfassen. Es geht darum oder die Meinung, die häufig vertreten wird, dass wenn ich dicke Außenwände habe, dass eine Wärmedämmung keinen Effekt mehr bringt beziehungsweise.
00: 03:25 Lars Klitzke
00: Sogar etwas drastischer.
00: 03:28 Lars Klitzke
00: Drückt, wenn ich dicke Außenwände habe und ich sie zusätzlich dämmen würde, dann würde ich den Wärmegewinn, der durch solare Einstrahlungen erfolgen würde, mir höhere Energiekosten bescheren, dessen weil ich die Energieströme aus den solaren Wärmegewinnen reduzieren würde. Das kann man relativ einfach relativieren, bevor wir uns damit mit Fakten beschäftigen, versuchen wir uns einfach mal vorzustellen, naja, wäre die Sonne im Winter stark genug.
00: 04:00 Lars Klitzke
00: Um mir zu helfen, das Gebäude zu beheizen, dann wäre es kein Winter mehr.
00: 04:06 Martin Zerwas
00: Es erstmal ne Behauptung, ich halt mal n bisschen dagegen ne, aber jeder kennt ja auch den Effekt, vielleicht auch nicht unbedingt aus dem Winter, aber dass die Sonne ja schon auch die Außenwände erwärmt und wenn ich mir jetzt da vorstelle, ich kleb da ne Dämmung außen davor oder bring ne fassadenkonstruktion außen davor, dann dann sperre ich doch trotzdem diese solare Wärme aus.
00: 04:26 Lars Klitzke
00: Ja, jetzt muss man natürlich die spezifische Wärmekapazität mit Kapazität berücksichtigen. Und dieser.
00: 04:32 Lars Klitzke
00: Des Aufwärmens, der durch die massiven Bauteile entsprechend die Energie aufnimmt. Hat ja jetzt ne Zeitverzögerung, bis die Energie von außen nach innen hin durchwandert.
00: 04:45 Lars Klitzke
00: Und jetzt haben wir außen tiefe Temperaturen, das heißt, der Wärmestrom fließt von innen nach außen. Das Ausgleichsbestreben in der Natur und in den Wintermonaten haben wir relativ kurze Sonnenstundenzeiten, das heißt, der Effekt, dass wir über die solare Einstrahlungen die Wand erwärmen, wird nur in einem kurzen Zeitraum sein, dann haben wir eine Umkehr des Wärmestromes und die Energie fließt wieder von innen nach außen.
00: 05:17 Lars Klitzke
00: Ab also die Zeit reicht eigentlich nicht aus, was wir häufig damit verwechseln, ist die solaren Einstrahlungen durch transparente Bauteile, also Fenster, Fenster haben nur nen dünnen Aufbau, geringe Speicherkapazitäten und wir haben relativ hohe Effekte der Aufwärmung und das projizieren wir zu häufig dann auf den ganzen Wandbereich.
00: 05:41 Martin Zerwas
00: Mhm, also man kann sich es eigentlich vorstellen, die massive Wand, wieso ne Art Becher, so kann ich es mir gut vorstellen und die Sonne füllt halt Wasser in diesen Becher rein.
00: 05:53 Martin Zerwas
00: Gleichzeitig läuft auch immer kontinuierlich Wasser aus diesem Becher raus und der Zeitraum, den die Sonne hat im Winter kommen wir gleich zu, wo man das wo das auch jeder nachgucken kann wieviel wieviel Sonneneinstrahlung das ist.
00: 06:08 Martin Zerwas
00: Ist einfach zu kurz und zu zu dünn, sozusagen dieses dieses dieser Wasser wasserzufluss in diesen energetischen Becher. Also das ist letzten Endes reicht das nicht aus um die Wärmeverluste zu decken, wie du schon gerade gesagt hast.
00: 06:22 Martin Zerwas
00: Die ich sonst den ganzen Tag über habe. Also es hilft natürlich, trotzdem muss man auch sagen, also die.
00: 06:28 Martin Zerwas
00: Die solare Einstrahlung, wenn ich die in der Wand sammle, die ist natürlich erstmal da, aber die Menge reicht nicht. Könnte man es so beschreiben oder ergänzen.
00: 06:36 Lars Klitzke
00: So könnte man es beschreiben und das Bild mit dem Becher könnte man sogar noch ergänzen. Wenn ich jetzt n Becher nehme mit ganz dünnen Wandungen, dann fließt die Energie relativ schnell von innen, also innerhalb des Bechers nach außen ab. Wenn ich jetzt einen dickeren Becher nehme, dann verzögern wir das und wenn wir jetzt den Becher auch noch.
00: 06:58 Lars Klitzke
00: Dämmen würden also zum Beispiel ne Thermoskanne nehmen würden, dann würde die Energie noch geringer, oder?
00: 07:06 Lars Klitzke
00: Kürzer, Entschuldigung, langsamer nach außen hin abfließen.
00: 07:10 Martin Zerwas
00: Hm also es ist letzten Endes ne ne bilanzfrage ne, also dass ich.
00: 07:18 Martin Zerwas
00: Ne gewisse Menge schon auch Zufluss. Hab über die solare Strahlung auch bei den Außenwänden, aber das was dann abfließt von innen nach außen ist einfach viel mehr und wer sich dafür im Detail interessiert kann sich das auch selber im Internet besorgen und zwar gibt der Deutsche Wetterdienst.
00: 07:35 Martin Zerwas
00: Dienst, sogenannte Testreferenzjahre als sehr umfangreiche Excel Tabellen raus. Und wer da mal nachschauen will kann danach googlen. Also Deutscher Wetterdienst Test Referenz Jahre abgekürzt TRY Test Reference Year und da gibt es für verschiedene Jahre gibt es sowas unter anderem auch ein Zukunftsprognose wetterdatensatz 2035.
00: 07:59 Martin Zerwas
00: Und wenn man dafür den Winter mal im Januar habe ich jetzt gerade hier offen die Excel Tabelle sich anschaut, dann haben wir da solare Strahlungen. Das ist jetzt n Beispiel Beispieltag natürlich nur 3. Januar.
00: 08:13 Martin Zerwas
00: Da habe ich dann über den Zeitraum von ja 6 Stunden.
00: 08:19 Martin Zerwas
00: Eine relativ geringe solare Einstrahlung, das ist in der in der Spitze sind das 130 Watt pro Quadratmeter.
00: 08:26 Martin Zerwas
00: Die aber ja auch nicht zu 100% in der Wand landen. Also ein gewisser Teil wird dann auch einfach reflektiert und wieder nach außen abgestrahlt.
00: 08:36 Martin Zerwas
00: Und demgegenüber stehen einfach sehr viele Stunden an diesem 3. Januar, Nachtstunden, Abendstunden, Morgenstunden, wo ich gar keine solare Einstrahlung habe, weder direkt oder diffus. Also es hängt natürlich auch von der Himmelsrichtung ab, das heißt, das reicht bei weitem nicht aus, um den um den Wärmeabfluss, was du eben gesagt hast, aus dem Gebäudeeinneren auszugleichen.
00: 08:58 Martin Zerwas
00: Natürlich habe ich die Energiemenge. Sammle ich erstmal ein und ja, man könnte jetzt über so Spezialfälle natürlich sprechen wie transparente Wärmedämmung, also das Prinzip eisbärfell.
00: 09:11 Martin Zerwas
00: Dass man die solare Wärme einsammelt und gleichzeitig verhindert, dass die Wärmestrahlung wieder nach außen abgegeben wird. Aber das sind Sonderfälle, ja Exoten, die natürlich im Sommer auch das Problem haben, dann zu einer Raumüberhitzung eventuell zu führen.
00: 09:25 Martin Zerwas
00: Also das wär so aus meiner Sicht mal ein ein ein faktenbasiertes Gegenargument.
00: 09:32 Martin Zerwas
00: Mir gesagt, die Physik ist richtig, ich sammel solare Wärmestrahlung ein und in den Wintermonaten und sagen wir mal in den Heizmonaten.
00: 09:41 Martin Zerwas
00: Mal. Spätestens Oktober würde ich mal sagen, bis März, April hinein wird das von der Menge bei weitem nicht ausreichen.
00: 09:48 Martin Zerwas
00: Und wäre dann zu vergleichen mit einer gedämmten Außenwand, die eben zum einen die geringen solaren Wärmegewinne vermeidet. Ja, das ist schlecht, ich sammel die paar Watt eben nicht ein, aber gleichzeitig natürlich n sehr viel positiveren Effekt hat.
00: 10:03 Martin Zerwas
00: Indem die Wärmeverluste sehr stark reduziert werden.
00: 10:07 Lars Klitzke
00: Ja, im Grunde genommen kann man es so zusammenfassen, also ne Bilanz aufzustellen, was verhindere ich durch Wärmedämmung, Wärmedämmung gleich Widerstand für den Wärmestrom und was würde ich durch ohne Wärmedämmung denn an solaren Wärmegewinnen dazu?
00: 10:24 Lars Klitzke
00: Vielleicht versteht man das so, dass die Wärmedämmung mit hohem U Wert entscheidend ist für den jährlichen Energiebedarf des Gebäudes und die Speichermassen dazu beitragen, aber halt nur in dem kleinen Prozentbereich.
00: 10:37 Lars Klitzke
00: Und darüber hinaus führt ne hohe Speichermasse vor allem zu nem trägen System, was im Sommer zwar vorteilhaft ist für den Hitzeschutz.
00: 10:45 Lars Klitzke
00: Schutz aber im Winter sich im Grunde genommen nicht auswirkt oder zumindestens nicht in einem so hohen prozentualen Bereich, dass sich daraus den Rückschluss ziehen würde wollen, dass ich besser nicht Dämme und der Masseunterschied zum Beispiel bei einem Holzständerwerk und einem Leichtbaustein ist im Grunde genommen nicht signifikant. Also insgesamt sind Dämmung und Masse zwar positiv, aber die Wärmedämmeffekt überwiegt.
00: 11:12 Lars Klitzke
00: Dem der Trägheit, der Speichermasse des Gesamtsystems. Und das können wir A messtechnisch begleiten und b können wir das auch simulieren. Das heißt, wir können heute mit Simulationssoftware im Grunde genommen.
00: 11:27 Lars Klitzke
00: Temperaturgradient darstellen und mit diesen Testreferenzjahren also was habe ich an solaren Einstrahlungen? Kann ich dann im Grunde genommen die Temperaturbereiche darstellen.
00: 11:39 Lars Klitzke
00: Bei einem dreidimensionalen Bauteil liegt im Grunde genommen praktisch an jedem Ort potenziell ein anderer Temperaturzustand vor und mittels der Simulationssoftware für das Bauteil im Modell in viele sehr kleine Elemente.
00: 11:54 Lars Klitzke
00: Gelegen und für jede Differentialgleichung unter Einfluss der sich aus den anderen Zellen ergebenden Randbedingungen gelöst werden kann.
00: 12:02 Lars Klitzke
00: Und das muss man für jeden Zeitpunkt erneut durchrechnen oder bilanzieren, simulieren und man sieht, dass es im instationären Fall nicht möglich ist, dass man mal eben zu berechnen, das heißt, wir können mit der Simulation sehr genau und sehr systematisch die Zustände im Gebäude und in der Wand darstellen, und wenn wir solche Simulationen durchführen, das machen wir unter bestimmten Rahmen Randbedingungen, dann stellen wir fest, dass die solaren Wärmegewinne unter.
00: 12:33 Lars Klitzke
00: Sind gegenüber der Wärmedämmung. Man kann so ein bisschen den Faktor 4567 berücksichtigen.
00: 12:45 Martin Zerwas
00: Letzten Endes muss man gar nicht diese Raketenwissenschaft bedienen, ich ich, auf was ich das jetzt mal so n bisschen, sondern die gebaute Realität zeigt es ja auch. Also das ist ja ne Messungen, hast du schon gesagt und die beste Messung die jeder hat, deren altes Gebäude hat ist die Heizkosten.
00: 13:01 Martin Zerwas
00: Rechnung und auch das kann man natürlich verallgemeinern, das wird ja auch gemacht von der Deutschen Energieagentur zum Beispiel dena.
00: 13:11 Martin Zerwas
00: Auch den Bericht kann man kostenlos im Internet runterladen und im Gebäudebericht von 2012 hat die Döner das mal grafisch sehr schön ausgewertet. Ich würd das dann auch an die in die Shownotes packen.
00: 13:24 Martin Zerwas
00: Auch den Wetterdatensatz packe ich da mal rein.
00: 13:29 Martin Zerwas
00: Und da sieht man eben, dass Einfamilienhäuser mit dem Baujahr 1918 und davor, das waren ja auch aus den beiden Einspielern.
00: 13:36 Martin Zerwas
00: War das so? Die Baualltagsklasse sehr sehr alt.
00: 13:41 Martin Zerwas
00: Man endenergie bedarfskennwerte hat also Verbrauch. Könnte man jetzt mal umgangssprachlich sagen, von über 300 Kilowattstunden pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr.
00: 13:54 Martin Zerwas
00: Also weit, also teilweise weit über 300. Das ist jetzt n Mittelwert über alle Gebäude mit dem Baujahr 1918 und davor in Deutschland und man sieht, dass das Ganze auch für die nächsten Baualltagsklassen bis 1978 eigentlich unverändert bleibt.
00: 14:11 Martin Zerwas
00: Und erst ab dann, also 1979 in dem Zeitraum 79 bis 90 sieht man.
00: 14:18 Martin Zerwas
00: N deutlichen Sprung nach unten und der Grund dafür ist auch klar ne, warum hab ich da so n Sprung drin auf einmal 1978 79.
00: 14:26 Lars Klitzke
00: Wir haben das erste Mal die Wärmeschutzverordnung. Bis dato haben wir uns nie mit dem energiesparenden Bauen auseinandergesetzt und erst nach etlichen.
00: 14:34 Lars Klitzke
00: Ölkrisen und autofreien Sonntagen und man festgestellt hat, dass man weder Öl noch Gas hat und das Öl und Gas sehr teuer geworden ist, hat man sich mit dem Gebäudesektor mit dem Wärmedämmtechnischen bauen, mit dem energiesparenden Bauen auseinandergesetzt und dann sind signifikant die Energiebedarfe der Gebäude gesenkt worden durch Wärmedämmung.
00: 14:57 Martin Zerwas
00: Durch Wärmedämmung richtig ne, das waren auch die ersten Wärmeschutzverordnungen, nannten sich auch so und hatten ja auch wirklich nur zum Ziel ausschließlich zum Ziel ne Reduzierung der Wärmeverluste. Die Gebäudetechnik, die wir jetzt heute im Gebäudeenergiegesetz drin haben, die gab es in einem separaten Gesetz noch mal.
00: 15:14 Martin Zerwas
00: Aber das maßgebliche ist tatsächlich die Wärmedämmenvorschrift, die da erstmalig auftauchte. Und man sieht dann auch in dem Gebäudebericht, der geht natürlich dann nur bis zum Jahr 2009 und jünger, weil er selber aus dem Jahr 2012 stammt.
00: 15:29 Martin Zerwas
00: Dass das immer weiter in diesen Stufen abnimmt, bis hinzu wie gesagt Baualtersklasse 2009 und danach einem Endenergiebedarfskennwert von unter 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und ja, im Mittel, wie gesagt.
00: 15:44 Martin Zerwas
00: Und das ist ja eigentlich auch schon n sehr starkes Indiz dafür, dass dass es bei diesen Kommentaren vielleicht eher um ne gefühlte Wahrheit geht.
00: 15:56 Martin Zerwas
00: Was ich in der Realität eben nicht so zeigt.
00: 16:00 Lars Klitzke
00: Absolut. Und wenn man mal das versucht, ein wenig noch praktisch darzustellen, diese 300 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr bedeutet 30 Liter pro Quadratmeter. Und ja, an Heizöl.
00: 16:11 Martin Zerwas
00: 30 Liter ne, genau.
00: 16:13 Lars Klitzke
00: Genau. Und wenn ich jetzt mal mir anschaue, Wolfgang Feist hat 1992 die erste Definition des Passivhauses formuliert.
00: 16:22 Lars Klitzke
00: Und hat selber ein Passivhaus gebaut, in dem er selber heute noch wohnt und 3 Liter pro Quadratmeter braucht. Das heißt, wir wissen spätestens seit dem Anfang der 90er Jahre, wie wir wesentlich weniger Energie pro Quadratmeter.
00: 16:37 Lars Klitzke
00: Aufwenden müssen und die Essenz daraus ist. Wenn ich ein gut gedämmtes Gebäude habe, brauche ich nur wenig Energie aufzuwenden, um das Gebäude zu beheizen.
00: 16:49 Lars Klitzke
00: Und wenn man den Energiemix auf dem Gebäudesektor sich betrachtet, also 40% der Gesamtenergie verschwindet im Gebäudesektor und davon 75%, müssen wir aufwenden für Raumwärme. Na ja, dann gibt es doch im Grunde genommen nichts Einfacheres.
00: 17:04 Lars Klitzke
00: Als unseren Gebäudebestand energetisch aufzuwerten und zu dämmen. Und dadurch brauche ich weniger Energie im Gebäude.
00: 17:13 Lars Klitzke
00: Oder auf Hinzuzuführen.
00: 17:15 Martin Zerwas
00: Ja, genau.
00: 17:17 Martin Zerwas
00: Womit wir irgendwie auch schon das nächste Thema, ein mögliches nächstes Thema tangieren. Bevor wir dazu aber kommen und und für heute ist dann auch mal gut sein lassen in einem Fazit noch mal der Hinweis auf den Gebäudereport in der Grafik ist auch n ganz anderer Effekt noch mal sehr schön zu sehen, dass nämlich bei Wohngebäuden, die mehr Wohneinheiten haben, der Energiebedarf deutlich geringer ist aufgrund ihrer Kompaktheit. Also ich habe mehr Wohnfläche auf einer.
00: 17:43 Martin Zerwas
00: Auf einem in einem größeren Volumen natürlich, aber da die Oberfläche ist im Verhältnis dazu natürlich nicht, steigt nicht proportional dazu an. Das heißt, in der Baualtersklasse 1918 und älter liege ich dann bei.
00: 17:58 Martin Zerwas
00: Großen Mehrfamilienhäusern, da reden wir jetzt von 13 bis 20 Wohneinheiten, nicht mehr von 300 Kilowattstunden, sondern nur noch von 170 180 Kilowattstunden. Aufgrund der kompakten Bauweise.
00: 18:10 Martin Zerwas
00: Und das ist auch natürlich noch mal n Fakt n Argument.
00: 18:17 Martin Zerwas
00: Zu hinterfragen, ob es wirklich sinnvoll, gesellschaftlich sinnvoll ist. Ich sag mal ganz übertrieben, Neubaugebiete mit Einfamilienhäusern, zuzuflastern oder ob es nicht ressourcenschonender wäre, Mehrfamilienhäuser zu errichten.
00: 18:34 Martin Zerwas
00: Ich lasse es einfach mal so im Raum stehen, weil das keine leichte Frage ist und nicht einfach nur über die Ressourcen zu beantworten ist. Aber auch das, auch das ist ein Punkt, da sind wir jetzt, reden wir über Suffizienz vielleicht auch.
00: 18:49 Martin Zerwas
00: Den wir mit in den Ring werfen müssen. Aber jenseits der Frage von heute liegt.
00: 18:54 Lars Klitzke
00: Ja, ein spannender Ansatz, dass wir uns vielleicht auch mal mit dem Perspektivwechsel, dem systemischen Denken auseinandersetzen, mit Effizienzkonsistenz und Suffizienz. Was brauchen wir eigentlich und vielleicht kann man bei dem Suffizienzgedanken den heutigen Themenblock auch abschließen, ein Gebäude, welches 1000 Liter braucht, dient dem gleichen Zweck wie ein Gebäude, welches 3000 Liter Heizöl benötigt.
00: 19:23 Martin Zerwas
00: Ja, also ich bin der Meinung, die Fragen, die wir eben eingangs gehört haben oder Kommentare.
00: 19:29 Martin Zerwas
00: Beantwortet zu haben, bilde ich mir jedenfalls ein.
00: 19:33 Martin Zerwas
00: Wir haben noch n zweiten Punkt gestreift, ganz am Ende, dass nämlich das Passivhaus natürlich auch ne sehr luftdichte Gebäudehülle braucht.
00: 19:42 Martin Zerwas
00: Weil die Wärmeverluste über die Dämmung schon gut im Griff.
00: 19:46 Martin Zerwas
00: Und das wär vielleicht auch noch n Thema für die Zukunft. Dass das Thema Ich hab neue Fenster und auf einmal schimmels ich hab die Außenwände gedämmt und auf einmal schimmelt es in meiner in meinem Haus, dass das vielleicht nichts mit Wärmedämmung zu tun hat, sondern eher mit der Luft.
00: 20:01 Martin Zerwas
00: Und insofern lass uns das beim nächsten Mal diskutieren. Ich glaub für.
00: 20:07 Martin Zerwas
00: Heute konnten wir die Kommentare beantworten und das letzte Wort gehört wieder dirlas.
00: 20:13 Lars Klitzke
00: Ja, vielen Lieben Dank. Ich freu mich auf die nächste Folge, dass wir uns mit weiteren Thematiken, die uns als Bauschaffende berühren, auseinandersetzen. Und ich wünsche allen Zuhörenden und.
00: 20:26 Lars Klitzke
00: Angenehme Nikolaustag und eine gute Zeit. Vielen Lieben Dank, lieber Martin.
00: 20:30 Martin Zerwas
00: Ja danke dir, Lars. Und jetzt gibt es noch n bisschen Musik bis zum nächsten Mal.
00: 20:51