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B1-17_LCA1 - Stereo Mix.mp3
Transkript
00: 00:09 Martin Zerwas
00: Da sind wir wieder herzlich willkommen bei Bauphysik plus heute ist der 26 04 mein Name ist Martin Zerwas und mit meinem Freund und Kollegen Lars Klitzke unterhalten wir diesen kleinen, aber feinen Fachpodcast zu Bauphysik und wir sind eigentlich seit Gründung im Bereich der Energieeffizienz und nachhaltigen Bauen unterwegs. Darum soll es heute auch gehen.
00: 00:31 Martin Zerwas
00: Gefangen, Lars, Herzlich willkommen.
00: 00:33 Lars Klitzke
00: Ja, Hallo und guten Tag, lieber Martin und Liebe Zuhörende.
00: 00:38 Martin Zerwas
00: Wir wollen heute sprechen über Ökobilanzen, Ressourcenschonendes bauen, wollen das so n bisschen in den Kontext stellen und dann in weiteren Folgen thematisch vertiefen. Da kommen wir aber dann gleich drauf zu sprechen.
00: 00:52 Martin Zerwas
00: Ich würd direkt mal anfangen. Lars Ökobilanz ist ja ich würd mal sagen schon in vielerlei Munde im Bauwesen. Trotzdem wollen wir so n bisschen ausholen was das überhaupt?
00: 01:04 Martin Zerwas
00: Ist es ist eine von 2 Haupt lebenszyklusuntersuchungen, die wir zurzeit durchführen. Also wir haben die Lebenszykluskostenanalyse, da geht es nicht nur darum, die Herstellkosten zu berechnen, sondern auch die Kosten, die während der Nutzungsphase auftreten.
00: 01:19 Martin Zerwas
00: Es gibt verschiedene Lebenszyklus Phasen mit einzelnen Nummern und so weiter so kompliziert sollen das wollen wir es heute gar nicht machen, aber bei den Kosten spielt zum Beispiel auch der Austausch von Materialien ne Rolle, die Reinigung.
00: 01:32 Martin Zerwas
00: Als Beispiel und bei der Ökobilanz geht es eben um eine Stoffbilanz, könnte man sagen, oder Energiebilanz energiestoffbilanz.
00: 01:40 Martin Zerwas
00: Eben auch mit dem Hintergrund, nicht nur die Herstellphase beziehungsweise nicht nur die Nutzungsphase zu betrachten, sondern den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes bis zum Rückbau bis zu einem möglichen Recycling.
00: 01:55 Martin Zerwas
00: Und anders bei als bei den Kosten ist es ja, so Lars, dass wir bislang.
00: 01:59 Martin Zerwas
00: Wir.
00: 02:00 Martin Zerwas
00: Den Energieausweis gucken uns ja eigentlich nur auf die Nutzungsphase fokussieren und die Herstellung, die Materialien, die Konstruktion im Moment.
00: 02:09 Martin Zerwas
00: Auch nicht betrachten. Und warum ist es überhaupt wichtig, uns jetzt mit der Herstellung und auch mit der Materialseite während der Nutzung zu beschäftigen?
00: 02:18 Lars Klitzke
00: Na ja, zum einen. Wir müssen künftig mit sehr viel weniger Materialien für sehr viel mehr Menschen bauen, und das stellt Herausforderungen an die Ressourcen, an die Materialbeschaffung und auch an die Herstellungsprozesse. Und wir müssen das ja auch und dürfen das auch im Kontext des Energieeinsatzes. Und was steckt eigentlich an Energie in diesem ganzen Prozess der Gewinnung, der Herstellung und dann später auch des Verarbeitenden und später auch in der Betrachtung dessen?
00: 02:49 Lars Klitzke
00: Können wir mit den Baustoffen, die wir mal verarbeitet haben, denn eigentlich danach noch so anstellen? Wenn es dann um die Ende der Lebenszeit im Bauwerk.
00: 02:57 Lars Klitzke
00: Geht also. Wir müssen uns mit der Ressourcenschonung auseinandersetzen und wir müssen uns mit den Materialverfügbarkeiten auseinandersetzen und dafür brauchen wir, weil es durchaus komplexitäten sind, n gewisses Ordnungssystem, und das können wir mit der Ökobilanz.
00: 03:12 Martin Zerwas
00: Darstellen. Also es geht eigentlich um das noch mal zu unterstreichen, um 2 Dinge, so würde ich es jetzt erstmal konzentrieren wollen, einmal natürlich auch um das Thema der CO 2 Emissionen und.
00: 03:26 Martin Zerwas
00: Ja. Abbremsen des Klimawandels.
00: 03:29 Martin Zerwas
00: Natürlich entstehen bei der Herstellung, Verarbeitung von Bauprodukten auch CO 2 Emissionen. Also das wird sicher eine Kenngröße sein, die die Ökobilanz zum Inhalt hat.
00: 03:39 Martin Zerwas
00: Aber eben auch die Ressourcenseite. Das ist eben völlig richtig gesagt, nichts ist unendlich verfügbar auf dieser Welt und manche Ressourcen werden eben sehr viel früher knapp, als uns das lieb ist.
00: 03:52 Martin Zerwas
00: Hast du da mal so n paar Zahlen von Ressourcen, von Rohstoffen die schon.
00: 03:57 Martin Zerwas
00: Sag mal in der in der Lebenszeit von Gebäuden, also von 50 Jahren deutlich knapper werden als wir es heute kennen.
00: 04:05 Lars Klitzke
00: Kupfer beispielsweise ne Kupfer hat ne große Recyclefähigkeit, man geht aber nach heutigen Schätzungen aus, dass wir 2047 kein Kupfer mehr haben. Jetzt ist es ja so, dass wenn man die Versorgungslage mit Rohstoffen beurteilen will, darf man nicht nur die tatsächlichen Vorräte im Gramm und Liter kennen und die Beziehungen und die Nachfrage dazu den.
00: 04:28 Lars Klitzke
00: Also das wäre ja die sogenannte statische oder statistische Reichweite, sondern auch beachten, ob und in welchem Maße die Rohstoffe recycelt werden können, die Recyclebarkeit oder durch andere Rohstoffe auch ersetzt werden können. Das wär die klassische Substituierbarkeit und wenn wir jetzt unsere klassischen Baustoffe nehmen wie Kupfer aus der Technik Gebäudeausrüstung, da sehen wir schon endlichkeiten.
00: 04:52 Lars Klitzke
00: Aber auch sowas wie Sand. Also wenn wir uns vorstellen, wo wir überall Sand im Bauprozess brauchen, gerade in der Zementbetonherstellung, werden wir merken, dass wir in manchen Regionen schon Verknappungen haben, Verknappungen führen zu Verteuerungen und dann müssen wir uns und dürfen wir uns Gedanken machen, wie können wir das denn ersetzen, wie können wir das denn, was wir haben noch weiter nutzen und in der Lebensdauer erweitern und Möglichkeiten schaffen, wie wir hier vielleicht auch sorgsamer mit umgehen können, damit wir diese Bauaufgaben, vor denen wir noch stehen, das sind.
00: 05:24 Lars Klitzke
00: Die Menschen werden auch entsprechend.
00: 05:26 Lars Klitzke
00: Runter reduzieren können und der andere Weg, das sind gibt verschiedene Studien, die man dort abrufen kann und für mich immer ganz beeindruckend und der Tag nähert sich ja jetzt der Earth overshot Day, also das heißt, wann haben wir uns.
00: 05:42 Lars Klitzke
00: Mit dem, die wir haben verfügbar gemacht und da gehen wir jedes Jahr ein Stück näher und Vergleich das zum.
00: 05:50 Lars Klitzke
00: Beispiel mit dem, was wir hier in Deutschland verbrauchen. Wir bräuchten schon 3 dreieinhalb Deutschlands mit dem, was wir an Ressourcen hier in Deutschland brauchen, wenn man andere Industrienationen nimmt, Japan beispielsweise, Japan braucht 7,8 Japans, um das, was sie an Ressourcen verbrauchen, eigentlich zu kompensieren, und das geht ja nur dadurch, dass andere weniger brauchen, aber die anderen brauchen demnächst mehr, weil sie auch immer mehr Menschen werden und die Versorgungsaufgabe sicherstellen dürfen.
00: 06:21 Martin Zerwas
00: Völlig richtig also, diese 2 Aspekte CO 2 Emissionen, das ist nicht das einzige, da kommen wir gleich noch drauf zu sprechen, also so.
00: 06:30 Martin Zerwas
00: Umweltauswirkungen für die Herstellung von Produkten, aber auch der Ressourcenverbrauch, das sind 2 wichtige Gegenstände oder Kenngrößen, wenn man eine Ökobilanzierung durchführt.
00: 06:44 Martin Zerwas
00: Tja, jetzt ist es so, dass es nicht die eine Ökobilanzierung gibt. Es gibt ist von der Methode her wiederum genormt, das ist natürlich, wieso oft der Fall.
00: 06:54 Martin Zerwas
00: Aber die entscheidende Größe, die da mit Reinspielt, und das sollte sich jeder auch genau angucken, der mit Ökobilanzkennwerten zu tun hat, ist die sogenannte Bilanzgrenze oder der Bilanzrahmen. Nicht nur welche Kenngrößen werden bilanziert und da stehen uns sehr viele zur Verfügung, können wir auch gleich noch mal drauf eingehen, sondern auch.
00: 07:12 Martin Zerwas
00: Auch welche Lebenszyklus Phasen werden denn überhaupt mit betrachtet und welche werden ausgeblendet? Teilweise aus nachvollziehbaren Gründen teilweise.
00: 07:20 Martin Zerwas
00: Nicht wirklich. Bevor wir aber so weit ins Detail gehen, würde ich gerne für die Hörerinnen und Hörer das n bisschen verdeutlichen, warum die Herstellphase und die Nutzungsphase so wichtig sind, dass wir uns mit beiden Phasen.
00: 07:34 Martin Zerwas
00: Beschäftigen. Es gibt da sehr viele Studien zu einem, aus der ich jetzt zitieren möchte, stammt von der deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, die in einer ja überblicksstudie insgesamt ja, wieviel Gebäude waren es 40 ja an die doch über 40 Gebäude sich angeschaut hat.
00: 07:54 Martin Zerwas
00: Unterschiedlichster Bauweise ist also nicht nur Massivbauweise massiv, Skelettbauweise ist auch Holzbauweise mit dabei.
00: 08:00 Martin Zerwas
00: 3. Um zu unterscheiden oder zu untersuchen.
00: 08:06 Martin Zerwas
00: Welchen, welchen Anteil hat die Nutzungsphase im Bezug zur Herstellphase, also wieviel CO 2 Emissionen entstehen alleine durch die Herstellung der Materialien oder des Gebäudes und wieviel entsteht dann auch während der Nutzungsphase, sondern auch in welcher Konstruktion stecken wieviel Prozent der CO 2 Emissionen an grauen Emissionen, so wird man das nennen, also die Emissionen, die durch die Konstruktionen entstehen.
00: 08:32 Martin Zerwas
00: Sehen wir werden das verlinken und finde ich ne sehr interessante Studie, die hat auch nur 20 Seiten, also kann man durchaus auch aufnehmen und.
00: 08:43 Martin Zerwas
00: Da mal so 2 zahlen in den Raum geschmissen, grob ne, alles irgendwie relativ grob, damit man es im Kopf behalten kann.
00: 08:51 Martin Zerwas
00: Die mittleren CO 2 Emissionen für die Herstellung sind in etwa so groß wie die CO 2 Emissionen bei der Nutzung.
00: 08:59 Martin Zerwas
00: Jetzt war das immer die nutzungsart büronutzung bei der DGNB Studie Es gibt aber auch andere die andere Nutzungen untersucht haben also es macht absolut Sinn nicht nur auf die nutzungszeit zu fokussieren also den primärenergiebedarf der im Energieausweis steht und da wo auch da sind ja auch schon CO 2 Emissionen angegeben sondern wir müssen auch auf die Herstellung und den also die Konstruktionen gucken und nicht nur auf den Energiebedarf.
00: 09:27 Martin Zerwas
00: Und das zweite, was daraus hervorging, ist natürlich ne gewisse Bandbreite was die Konstruktion oder die Bauweisen angeht. Aber über alle Studien hinweg war so ein Bild relativ deutlich. Ich scroll Grad an die richtige Stelle.
00: 09:43 Martin Zerwas
00: Die Bauteile, die den größten Einfluss haben.
00: 09:47 Martin Zerwas
00: Die Decken sind die Geschossdecken, die Gründung, das sind und die Außenwände, das sind so die 3 Bauteile, auf die wir gucken müssen, also gar nicht die TGA, die technische Gebäudeausstattung, die ist wirklich absolut vernachlässigbar jetzt von den von den Gerätschaften selber.
00: 10:04 Martin Zerwas
00: Und der der viertgrößte Block an CO 2 Emissionen. Das war der Ersatz und der Austausch von Materialien.
00: 10:13 Martin Zerwas
00: Das sind also der mit Abstand größte Teil. Sind die Geschossdecken, dann die Gründung, dann die Außenwände und als vierter Block sozusagen der Ersatz, der Austausch von Materialien.
00: 10:26 Martin Zerwas
00: Das heißt, wenn man daran schrauben möchte, muss man natürlich gleich uns angucken. Was ist der beste Weg, mit dieser Erkenntnis umzugehen, aber als erste wichtige Info, und da würde ich sagen Lars, frag ich dich auch noch mal nach deinem, nach deinem Wissensstand, die Herstellphase oder die Konstruktionen verursachen genauso viel CO 2 Emissionen wie die Nutzungsphase, also der Energiebedarf und die damit verbundenen CO 2 Emissionen während der 50 Jahre Nutzung ist das irgendwie eine neue Erkenntnis oder weiß man sowas eigentlich schon länger?
00: 10:58 Lars Klitzke
00: Man hat ja mit der Ökobilanzierung im Grunde genommen diese Lebenswegmodule aufgezeigt und es sind ja im Grunde genommen die einzelnen Lebenszyklusabschnitte, die Informationsmodule, die wir als Planende brauchen, um auch den.
00: 11:13 Lars Klitzke
00: Beeinfluss.
00: 11:16 Lars Klitzke
00: Bemerkbar und planbar zu machen. Und wir dürfen ja auch noch untergliedern bei dieser herstellungsphase A 1, a 2, HA 3.
00: 11:23 Lars Klitzke
00: Und ich will es mal bei der Nutzungsphase auch in B 6 übergeben, also in die betriebliche Energieeinsatz. Das sind eigentlich die wesentlichen Merkmale, die sich auch bei den verschiedenen Ökobilanzen, auch bei den unterschiedlichen Gebäudekategorien, die wir durchgeführt haben, immer als diejenigen welche.
00: 11:38 Lars Klitzke
00: Die größte Hebelwirkung auf die Bilanz gegeben haben. Und mit denen müssen wir uns beschäftigen, Flächengewichtet und dann auch Massengewichtet auf den CO 2 ausstieg. Es sind aber nicht die einzigen Indikatoren, die für uns wesentlich sind für so ne.
00: 11:56 Lars Klitzke
00: Ökobilanzierung oder Nachhaltigkeitsbetrachtung die Problematik ist immer, dass wir ein Indikatorenbewertungssystem bekommen, und das ist ja auch stark davon abhängig, zum Beispiel, welche Produkte wir einsetzen, zum Beispiel die EPDS sind ja im Grunde genommen die Grundlage auch für die Ökobilanzierung, und da hadere ich immer etwas mit.
00: 12:17 Lars Klitzke
00: Machen jetzt schon 1015 Jahre ökobilanzierung und ich weiß am Anfang haben wir uns immer in langen Excel Tabellen uns beschäftigt mit den einzelnen Werten und wenn ich jetzt sehe wie diese EPDS zustande kommen, wir haben glaube ich tausendvierhundert produktfamilien.
00: 12:32 Lars Klitzke
00: Und unendlich viele Indikatoren, die Bewertbar gemacht werden müssen. Wenn ich dann mal ins Detail hinein schaue, dann haben wir alleine bei der TGA 3000000 Produkte.
00: 12:42 Lars Klitzke
00: Wie bewertbar wir gemacht werden, also welche Schärfung findet statt? Wie genau sind die Einzelnen auslegen? Also das heißt, wir kriegen hier schon aufgrund der Vielzahl der Indikatoren und der Bewertungssysteme auch entsprechende Verschiebungen und dort ist es ja gerade auch angesprochen, bei der TGA ist es gar nicht so entscheidend.
00: 12:58 Lars Klitzke
00: Na, weil da der Fokus nicht draufgelegt wird wie bei den Baustoffen. Wesentlich mehr Hebelwirkung und auch Bekanntheitsgrade haben und dadurch auch Gewichtungen. Aber ja, in der Herstellungsphase ne Nutzungsphase sind eigentlich die beiden Hebel anzusetzen um Reduktionen zu erreichen.
00: 13:16 Martin Zerwas
00: Noch ne ergänzende Zahl, das wurde wie gesagt auch für verschiedene Bauweisen untersucht. Ich schmeiß jetzt doch mal mit n paar paar Kennwerten durch n Raum, also es wird zum Beispiel untersucht, der klassische Massivbau.
00: 13:29 Martin Zerwas
00: Der hat n Kennwert von 8,6 Kilogramm CO 2 äquivalenten pro Quadratmeter Nutzfläche und ja, also pro Jahr wird das auch erstmal angegeben auf 50 Jahre aufmultipliziert, dann letzten Endes.
00: 13:42 Martin Zerwas
00: Der Skelettbau hat einen etwas höheren Kennwert von 9,7 Kilogramm CO 2 äquivalente pro Quadratmeter und Jahr und im Vergleich dazu Holz und Holz. Hybridsysteme mit 2,7 Kilogramm CO 2 äquivalente pro Jahr also da sieht man schon daran, dass es da schon einen deutlichen Unterschied gibt.
00: 14:03 Lars Klitzke
00: Ja, aber da bin ich ja kurz. Eingreifen darf. Wir müssen uns immer damit auseinandersetzen, was bewerten wir denn eigentlich, also, was nehmen wir in den Herstellungs, in den Richtungs und in Nutzung.
00: 14:05 Martin Zerwas
00: Alles klar?
00: 14:14 Lars Klitzke
00: Phase ist die Entsorgungsphase gänzlich mit inkludiert und wie gehen wir mit der Wiederverwendung, der Rückgewinnung und dem Recyclingpotential ein? Und da es gibt es ja auch immer die Diskussionen unter den fachbeteiligten Holz.
00: 14:29 Lars Klitzke
00: In der Erstellung die CO 2 Gebundenheit nimmt man dieses auch mit in die Recyclefähigkeit. Welches Holz adressieren wir denn eigentlich? Das verarbeitete Holz, oder?
00: 14:42 Lars Klitzke
00: Das.
00: 14:42 Lars Klitzke
00: Holz also, da muss man auch in die Differenzierung hineingehen, damit man auch die Mehrwerte herausholen darf. Und da wird auch ne Bewertbarkeit dieser Indikatoren und der Kennwerte erreichen können. Genau, hast völlig recht, darauf wollt ich auch hinaus, ne dass man solche, wenn man solche solche Studien sieht, fällt das natürlich sehr stark auf erstmal und.
00: 14:57
00: Ah OK.
00: 15:03 Martin Zerwas
00: Das ist in der Studie wie gesagt, ich verlink die. Wer sich das anguckt in der Abbildung 4 ist es auch so, dass dann Holz, Holz, Hybrid auch grün hinterlegt ist. Massivbau, dunkelblau, skelettbau hellblau.
00: 15:15 Martin Zerwas
00: Ich will da gar keine, gar kein Framing unterstellen, aber man muss genau sich das angucken, was du gerade sagtest. Welche Lebenszyklusphasen bei den einzelnen Konstruktionen sind darin enthalten?
00: 15:25 Martin Zerwas
00: Ist das nur die Herstell und Unterhaltungsphase? So würd ich es mal nennen oder ist da auch schon der Rückbau mit drin oder sogar schon das Recyclingpotenzial und das ist wie mit allem, sozusagen mit dem wir zu tun haben, wenn man ins Detail guckt, wird es dann irgendwann sehr kompliziert, aber man muss diese Komplexität und Kompliziertheit auch annehmen, um auch die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, was du gerade sagtest, also ist es die Lösung tatsächlich jetzt alles aus Holz, aus Holz bauen zu wollen? Ist das tatsächlich das, was wir wollen, oder?
00: 15:57 Martin Zerwas
00: Ist nicht ein ein Massivbau, der speziell konstruiert ist, nicht vielleicht unterm Strich besser und ich will jetzt da gar keine?
00: 16:05 Martin Zerwas
00: Wer keinen Tipp abrufen von dir oder gar keine Empfehlung aussprechen sondern das ist eben dann der planungsgegenstand und das was man mit Sicherheit weiß ist ein konstruktionsprinzip oder ein nachhaltigkeitsprinzip wenn man es anwendet immer zu den besten Lösungen führt nämlich das Gebäude so lange wie möglich zu nutzen und umzunutzen oder die Flexibilität zu erhöhen dass ich nämlich die Konstruktion gar nicht erst rückbauen muss sondern ich das Gebäude eben weiter nutzen kann?
00: 16:34 Lars Klitzke
00: Und das ist ganz entscheidend, und da kommt auch wieder die Planeraufgabe auf uns zu, dass wir das Gebäude in den Mittelpunkt stellen, dass wir das Gebäude langlebig, flexibel, unter unterschiedlichen nutzungsrahmen Randbedingungen auch nutzbar lassen.
00: 16:49 Lars Klitzke
00: Planungsaufgabe das Gebäude in den Fokus zu stellen und sich dann mit dem alle Aufgaben, die an das Gebäude gestellt werden, auch mit dem Gebäude zu befriedigen. Technik dann erst am Ende, also nicht technikfeindlich, das ganze betrachten.
00: 17:04 Lars Klitzke
00: Sondern Technik. Ergänzend das Ganze aufzustellen und dann auch diese Aspekte mit des Technik reduktionsansatzes mit in die Planungsaufgabe zu interpretieren und auch in die Diskussion zu stellen. Ne, das bedeutet natürlich auch ne interdisziplinäre Planleistung, dass wir uns mit unterschiedlichen Bauausführung, Baukonstruktion und Bauteilen, den Lebensdauern und auch vielleicht ein ganz spannender Effekt, was machen wir denn mit den Materialien, wenn es dann wirklich nicht mehr weitergenutzt werden kann und wir einen Rückbau haben?
00: 17:37 Lars Klitzke
00: Haben wir da vielleicht n Wert für diese Materialien und können wir den irgendwie beziffern? Und wenn wir jetzt nicht nur LCA, sondern auch Lebenszykluskostenbetrachtungen machen, das Ganze vielleicht auch in eine ein Fahrwasser geben, dass wir hier ne Bewertungsgrundlage bekommen?
00: 17:53 Lars Klitzke
00: Rocksommer in den Planungsdetails auseinandersetzen wie können wir wirklich sortenfrei sortenrein Rückbauen?
00: 18:01
00: Ja.
00: 18:02 Martin Zerwas
00: Ich weiß genau, wohin du abbiegen möchtest.
00: 18:05 Martin Zerwas
00: Nämlich auf einen, auf ein Vertiefungsthema und.
00: 18:09 Martin Zerwas
00: Ich würd gerne noch vorher was was einschieben, also diese rund 9 Kilogramm CO 2 äquivalente pro Quadratmeter. Und ja für Neubauten, wenn ich das jetzt mal nur grob und die zahlen kann sich jeder im Kopf vorstellen. Also wir haben grob 9 sagen wir 10 Kilogramm CO 2 Äquivalente pro Quadratmeter und ja insgesamt über alle Lebenszyklusphasen hinweg.
00: 18:31 Martin Zerwas
00: Und ich hab eben gesagt, welche Konstruktionen denn dafür verantwortlich sind. Hauptsächlich, das sind die Decken mit knapp 3, das sind die Außenwände mit 1,6, das sind die Gründungen mit 1,4, also zusammen auch noch mal 3.
00: 18:45 Martin Zerwas
00: Also ungefähr 3. Die Decken, 3 Außenwände Gründung und Außen Außenwände und Gründung. Und dann kommt noch mal der Ersatz dazu. Aber wenn ich den mal weglasse, dann sprechen wir von.
00: 18:58 Martin Zerwas
00: 9 Kilogramm CO 2 äquivalente pro Jahr für den Neubau eines Gebäudes.
00: 19:04 Martin Zerwas
00: 2 * 3 Kilogramm stecken in der Konstruktion im Rohbau, also die Decken, die Außenwände, die Gründung. Wenn man jetzt noch die Innenwände dazu nimmt, dann sind wir bei 7 Kilogramm CO 2 äquivalente pro Quadratmeter und Jahr.
00: 19:16 Martin Zerwas
00: Wenn ich also jetzt dieses Haus weiter nutze, dann spar ich das ja für den Bau des Gebäudes und das sind auch keine Bauteile, die in 50 Jahren.
00: 19:24 Martin Zerwas
00: Der Regel.
00: 19:25 Martin Zerwas
00: Großflächig Großvoluminös ausgetauscht werden müssen also bei den Außenwänden sicher mal die Außenbekleidung.
00: 19:30 Martin Zerwas
00: Jung bei den decken sicherlich mal irgendwie der Bodenbelag natürlich völlig klar aber wenn ich das erhalte dann hab ich NN super Ökobilanz weil ich ja dann nur noch den Ersatz von verschleißmaterialien so würd ich es mal nennen mir angucken muss wie Bodenbeläge wandbeläge wie technische Komponenten natürlich die ich austauschen muss vielleicht auch Fensterscheiben die irgendwann abgängig sind.
00: 19:54 Martin Zerwas
00: Das heißt, das Prinzip des Widernutzens das spart natürlich sehr viel CO 2. Und jetzt würde ich gerne den Schritt machen zu Euro als Bewertungsgröße, weil wie schaff ich es jetzt?
00: 20:05 Martin Zerwas
00: Sozusagen das, dem, dem dem Gebäude, wenn ich es neubaue, direkt schon als Wert, den ich im im im Recyclingfall hab. Also wenn ich dann noch schaffe, es so zu konstruieren, dass wenn es doch rückgebaut werden muss, ich die Materialien wiederverwenden.
00: 20:20 Martin Zerwas
00: Kann dann entstehen, quasi 2 mindestens 2 Themenbereiche einmal wie wie kriege ich das geregelt mit Gewährleistungen und und ja, garantieansprüchen, da wollen wir auch und werden wir auch sprechen mit der Firma Comcular, die dann sehr interessantes Modell.
00: 20:36 Martin Zerwas
00: Entwickelt hat und wir werden auch sprechen in einer der nächsten Folgen mit ja dem Projektleiter.
00: 20:44 Martin Zerwas
00: Eines Forschungsprojektes. Da geht es um die Entwicklung von innovativen Anlageklassen, also finanzielle Anlagenklassen als Anreiz, Anreiz zur zur ja Implementierung zirkulärer Wertschöpfung nennen die das eben Immobilien im im Immobiliensektor langsam. Das heißt, wenn ich sozusagen baue direkt da auch eine Anlage zu haben, eine Anlagenklasse zu haben, die die Rückbaufähigkeit oder Wiederverwendbarkeit auch in Euro sozusagen verdeutlicht.
00: 21:13 Martin Zerwas
00: Dass ich also bei der Lebenszykluskostenanalyse nicht nur klassisch vorgehen kann, sondern auch im Rückbau sozusagen einen einen Recyclingpotenzial letzten Endes mitgeben kann, mit dem gehandelt werden kann, das ist sozusagen der Ansatz des laufenden Forschungsprojekts der RWTH.
00: 21:30 Martin Zerwas
00: In Zusammenarbeit mit der Moringa GmbH und wir werden demnächst, das ist auch schon terminiert, mit dem Projektleiter da sprechen. Was war der Hintergrund, was was sind Erkenntnisse, erste Erkenntnisse dazu?
00: 21:43 Martin Zerwas
00: Das ist sozusagen das, das das Spannende an den Themen, und das wollen wir auch beschreiten. Also so n bisschen abseits der der Großen.
00: 21:52 Martin Zerwas
00: Jetzt schon diskutierten Themen zu Ressourceneinsparung und so weiter und ob es n Ressourcenpass geben wird oder nicht. Vielleicht machen wir auch dazu was, aber da ich denk mal das ist weiter verbreitet als die anderen Themen, also genau der Ansatz den du gerade eben gesagt hast. Wie kann ich da jetzt CO 2 und Euro?
00: 22:07 Martin Zerwas
00: Sozusagen zusammenführen.
00: 22:10 Martin Zerwas
00: Und und es in dieselbe Richtung für mich arbeiten lassen im Sinne einer ja dessen, was ich haben will, also Ressourcenschonung und CO. 2 Einsparung.
00: 22:21 Lars Klitzke
00: Ja, erforderlicher Schritt ne. Also es wird alles monetisiert wir müssen alles einem Euro gegenüberstellen, wenn nur Ressourcenschonung mit diesen Enddaten die dargestellt werden schafft man noch nicht so das Bewusstsein bei den Baubeteiligten.
00: 22:35 Lars Klitzke
00: Und man muss im Grunde genommen Neugierde forcieren. Wir müssen auch Ingenieure, Ingenieurinnen, Handwerkende, planende Wissenschaftler wieder in die Neugierde bringen, wie können wir es besser machen und auch dabei immer wieder die Frage stellen, was optimieren wir gerade.
00: 22:52 Lars Klitzke
00: Welche Baumaterialien können wir in der Zukunft nutzen? Wie können wir biobasierte Materialien wie natürliche Ressourcen, die in der Bauszene vielleicht vorhanden sind, auch diese vielleicht revolutionieren? Wie können wir bauen, einfach machen wir verstehen wir unsere?
00: 23:07 Lars Klitzke
00: Aufgabe und dann brauchen wir natürlich darüber auch Bewertungskriter.
00: 23:12 Lars Klitzke
00: Die uns die Möglichkeit geben, dem Ganzen einen Wert zu geben. Und das kann über Euro gehen und das kann auch über.
00: 23:21 Lars Klitzke
00: Kosten, also Kosten lasten gehen ne, das heißt was würde mich das Kosten, wenn ich es nicht mitberücksichtige ne und?
00: 23:29 Lars Klitzke
00: Dann vielleicht auch in diese Phase. D erweitert mit integrieren also n spannender Prozess, den wir begleiten können und der vielleicht auch uns bauschaffende wieder so ein wenig kitzelt.
00: 23:40 Lars Klitzke
00: In der Bauaufgabe und in der Wahrnehmung dessen, was wir als Bauschaffende vielleicht konstruieren.
00: 23:47 Martin Zerwas
00: Und das sollte uns kitzeln. Und dann biegen wir auch auf die Zielgerade für heute ein. So als Einstieg denke ich, soll das reichen, ich hab mal rausgesucht wie sich die Anzahl oder die Anzahl der Studien und Veröffentlichungen zu dem Thema entwickelt hat in den letzten 20 Jahren tatsächlich, das ist also so eine Metastudie, eine ganz klassische, die im Jahr 2021 rauskam, also die Zahlen gingen nur bis 2020.
00: 24:08 Martin Zerwas
00: Ich und das Dunkelte so relativ lange rum und 2013 nahm es dann Fahrt auf und auch das werde ich verlinken. Wer sich das anschaut, wir sind jetzt im Jahr 2020 angekommen und haben knapp 40 Studien in oder Veröffentlichungen zu dem Thema gehabt im Jahr 2020 man sieht auch da diesen typischen exponentiellen Wachstumsprozess, also das Thema ist virulent, das ist definitiv angekommen in der Forschung und in der Praxis auch.
00: 24:38 Martin Zerwas
00: Und es beschränkt sich natürlich erstmal auf diese Themengebiete der Prozessanalysen und so weiter da will ich gar nicht so im Detail drauf eingehen. Viel mit Abfallmanagement hat das auch zu tun.
00: 24:48 Martin Zerwas
00: Und.
00: 24:51 Martin Zerwas
00: Sollte man sehen. Als Planerinnen und Planer, dass das n Thema ist, dem man sich zuwenden sollte, weil das definitiv 1 der wachsenden Themen sein wird in den nächsten Jahren. Ja und sein muss auch letzten Endes.
00: 25:04 Martin Zerwas
00: Wollen wir es irgendwie noch zusammenfassen? Lars also ich hab n Ausblick schon gegeben, vielleicht fang ich erst mal damit an, also das Gespräch zu diesen Anlageklassen find ich sehr spannend, freu ich mich drauf, wenn wir das führen, weil das noch mal so n ganz eigenen neuen innovativen Gesichtspunkt mit rein bringt, das heißt ich kann mit Materialien mit Recycling Potenzialen vielleicht dann auch Handel betreiben perspektivisch, das ist ja sehr spannend tatsächlich.
00: 25:30 Martin Zerwas
00: Das lädt das nochmal auf das ganze Thema und das zweite Gespräch, was ich auf dem Zettel hab. Da fehlt noch der Termin für das Gespräch mit der Firma Congular, also wie der Ansatz ist. Wie kann ich umgehen mit sowas wie Garantien?
00: 25:41 Martin Zerwas
00: Von bereits einmal verbauten Materialien, die ich wieder verkaufen möchte, also sowas wie n Gebrauchtwagenmarkt, da krieg ich ja auch ein Jahr Garantie glaub ich vom Händler drauf.
00: 25:52 Martin Zerwas
00: Auf mit Baustoffen und Konstruktionen ist das noch nicht so der Standard und da gibt es eben neue Entwicklungen und Modelle, unter anderem von der Firma Conculor. Also das sind die beiden Gespräche, die wir noch führen werden in diesem Kontext. Lifecycle Assessment, also Ökobilanzierung und las. Also ich wäre jetzt so erstmal zufrieden und durch mit einem Einführungs oder überblicks Überblicksfolge zu dem Thema und ja, wie sich der gute Brauch entwickelt hat.
00: 26:23 Martin Zerwas
00: Last Word.
00: 26:25 Lars Klitzke
00: Ja, ich vielen Lieben Dank auch für die Themenauswahl. Mir hat das auch unter Vorbereitung des Gespräches und wenn ich die letzten Projekte auch begleiten, wo wir vielzurelle Sanierung machen, wo wir mit verschiedenen interdisziplinären Planungsgruppen zusammenkommen, diskutieren, was wir als Bauschaffende eigentlich für eine Aufgabe haben, dass wir nicht techniküberfrachtete Systeme realisieren, sondern das Gebäude in den Fokus stellen.
00: 26:50 Lars Klitzke
00: Dass wir mit den Entwicklungen der nachhaltigen Gebäudekonzepte viel mehr Menschen auch adressieren können. Und dass wir vielleicht ne Planungsaufgabe schaffen, die auch junge Menschen an das nachhaltige bauen herangehen, dass wir Gebäude konzipieren, die mit der Zukunft gehen, die Energieeffizienz ressourcenschonend und wirtschaftlich sind. Also wir können nur Konzepte realisieren, die umgesetzt werden, wenn wir am Ende des Tages auch ein Business Case realisieren. Deswegen finde ich diesen Gedanken.
00: 27:18 Lars Klitzke
00: Können der Wiederverwendung von Materialien in spannenden Ansatz, weil er ne neue Bewertungsebene schafft. Wir brauchen robuste Klimawandel, feste robuste Gebäude und Konstruktionen, das kann uns gelingen, das muss uns gelingen und wir brauchen natürlich für die Nutzenden auch entsprechende Behaglichkeiten im gesamten Jahresverlauf und wenn uns das gelingt, dann können wir die Bauaufgaben der Zukunft gemeinsam gestalten und
00: 27:44 Lars Klitzke
00: Packen was an.
00: 27:47 Martin Zerwas
00: An alle da draußen. Ich wünsche ein schönes Wochenende, für uns ist das Wochenende, sie hören es wahrscheinlich erst Anfang der Woche, also dauert es noch was mit dem Wochenende, trotzdem danke fürs Zuhören und ja, besuchen Sie uns bald wieder, Tschüss.
00: 28:00
00: An.
00: 28:00 Lars Klitzke
00: Ciao, ciao.